Karriere – Mitarbeitende gezielt fördern
Umgangssprachlich meint der Begriff «Karriere» meistens Qualifikationsverbesserung sowie Aufstieg in der Betriebshierarchie und im sozialen Ansehen. Doch Dienstgrad und Einkommen sind nicht die einzigen Massstäbe. Umfassender verstanden, bedeutet Karriere die persönliche Laufbahn und stetige Weiterentwicklung im Berufsleben. Um die Leistungen von Mitarbeitenden zu erhöhen und ihre Motivation zu erhalten, braucht es Investitionen in die beruflichen Laufbahnen – von Arbeitnehmer- und von Arbeitgeberseite. Wie lassen sich Mitarbeitende fördern? Was macht eine gute Laufbahnplanung aus? Welche Möglichkeiten zu Ausbildung und Weiterbildung gibt es? Und was sind die Finanzierungsmöglichkeiten?
Finanzierung Aus- und Weiterbildung
Eine gute Ausbildung und die stete Weiterbildung des Personals dienen der Qualitätssicherung in den Institutionen und Betriebe. Zudem lässt sich so erwiesenermassen etwas zum Personalerhalt beitragen. Mitarbeitende, die sich weiterbilden, sind zufriedener am Arbeitsplatz und bleiben länger.
Eidgenössisch anerkannte Ausbildungen werden zu einem grossen Teil von der öffentlichen Hand subventioniert. Bei den Angeboten zu eidgenössischen Abschlüssen (Berufsprüfungen / Höhere Fachprüfungen) wird die Ausbildung vom Bund zur Hälfte Subjekt finanziert. Bei anderen Weiterbildungsangeboten ist eine Subvention nur sehr selten der Fall.
Zu empfehlen
Es lohnt sich, die Aus- oder Weiterbildung sorgfältig zu planen. Dazu gehört es, die Bildungsangebote genau zu prüfen, die Finanzierungsmöglichkeiten abzuchecken und nach individuellen Lösungen zu suchen. Oft enthält das betriebliche Personalreglement Angaben über die Finanzierung von Aus- und Weiterbildungen. Es existieren viele unterschiedliche Modelle. Punkte, die es zu regeln gilt, sind die Übernahme von Kosten, die Anrechnung von Arbeitszeit, berufliche Verpflichtungen nach Abschluss der Weiterbildung und Rückzahlungsklauseln. Die getroffene finanzielle und organisatorische Lösung halten Arbeitgeber und Mitarbeiterin am besten in einer Weiterbildungsvereinbarung fest.
Wirksam und kostengünstig kann es auch sein, bei bestimmten Weiterbildungsthemen Gesamtlösungen ins Auge zu fassen. Anstatt einen Einzelkurs belegen zu lassen, lohnt es sich womöglich, die Weiterbildung betriebsintern durchzuführen – für bestimmte Berufsgruppen, Teams oder gleich für die ganze Institution.
Einheitliche, gesamtschweizerische Regelungen für die Finanzierung von Aus- und Weiterbildungen (ausgenommen BP + HFP) fehlen. Zur Kasse gebeten werden die Arbeitnehmenden selber, die Arbeitgeber, der Staat (mit grossen kantonalen Unterschieden), Berufsverbände oder Stiftungen. In einigen Kantonen und Branchen regeln Gesamtarbeitsverträge die Ausbildungsfinanzierung. Diese Verträge geben auch vor, wie viel Zeit bei einer Anstellung für Weiterbildung zur Verfügung stehen muss.
Kann der Arbeitgeber eine geplante Weiterbildung nur wenig oder gar nicht unterstützen, empfiehlt es sich, an die kantonalen Stipendienstellen und an die Berufsorganisationen zu gelangen. Zudem existieren in der Schweiz mehrere Stiftungen, die Gelder für Aus- und Weiterbildungen sprechen. Die Kriterien, die sie anwenden, sind so unterschiedlich wie die Stiftungen selber. Am besten suchen Weiterbildungswillige nach einer Stiftung im jeweiligen Fachgebiet. Aber in der Regel erst dann, wenn Berufsverband oder Kanton einen Beitrag von ihrer Seite her abgelehnt haben. Oftmals verlangen die Stiftungen nämlich, dem Gesuch die Absage der offiziellen Stellen beizulegen.
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Bundesbeiträge für Kurse, die auf eidgenössische Prüfungen vorbereiten
Laufbahnplanung
Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln, erhöhen die Berufszufriedenheit. Ob Fachkarriere, Führungskarriere oder eine Weiterentwicklung in der Erwachsenenbildung – es gibt verschiedene Karrieretypen. Und die Laufbahnchancen sind vielfältig. So können etwa Erwachsene einen Berufsabschluss nachholen, sei es in der regulären beruflichen Grundbildung oder mit anderen attraktiven Optionen. Mitarbeitende ohne Berufsabschluss nachzuqualifizieren, lohnt sich für die Institutionen: Erwachsene, die den Lehrabschluss nachholen, sind ihrem Betrieb sehr treu, wie Umfragen bei Lehrabgängerinnen und Lehrabgängern gezeigt haben. Doch nicht nur Abschlüsse und Zusatzqualifikationen machen Karrieren aus. Für Mitarbeitende kann es auch reizvoll sein, neue Aufgaben oder Funktionen zu übernehmen.
Es gibt auf dem Markt zahlreiche Angebote für professionelle Laufbahnberatungen. Die Weiterbildung von ARTISET Bildung bietet spezifische Beratung für Mitarbeitende aus Institutionen für Menschen mit Unterstützungsbedarf an.
Fachinformationen und Arbeitsinstrumente
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Laufbahnberatung ARTISET Bildung
Wege zum eidg. Abschluss für...
Berufsabschluss für Erwachsene
Es gibt verschiedene Wege, die Sie gemäss Ihrem persönlichen Wunsch und Ihrer individuellen Lebenssituation einschlagen können:
Qualifikationsverfahren
Personen, die über langjährige Berufserfahrung verfügen, können die Lehrabschlussprüfung auf Basis einer selbständigen Prüfungsvorbereitung auch direkt abschliessen. Für diese Personen besteht auch die Möglichkeit, sich noch fehlende Kenntnisse an den Berufsfachschulen anzueignen. Die theoretischen Prüfungen finden jährlich statt. Die praktische Prüfung wird am Arbeitsort durchgeführt (Art. 32 Berufsbildungsverordnung BBV). Weitere Informationen
Validierungsverfahren
Das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis EFZ kann auch ohne Prüfung erworben werden. Bisherige Erfahrungen und Kenntnisse werden dazu in einem Validierungsdossier zusammengetragen und zur Überprüfung bei kantonalen Mittelschul- und Berufsbildungsämtern eingereicht. Die Mittelschul- und Berufsbildungsämter bieten Unterstützung bei der Zusammenstellung der Validierungsdossiers an. Fall nötig, werden zusätzliche Weiterbildungen eingefordert, bevor ein EFZ Abschluss erteilt werden kann. Fehlende Module können an den Berufsfachschulen nachgeholt werden
Validierungsverfahren Kontaktadresse Kanton
Verkürzte berufliche Grundbildung (mit Lehrvertrag)
Reguläre Grundbildung (mit Lehrvertrag)